Allgemein gilt:
Es ist zulässig, verletzte, hilflose und kranke Wildtiere nach § 45 Abs.5 Bundesnaturschutzgesetz, vorbehaltlich jagdrechtlicher Vorschriften, aufzunehmen und sie gesund zu pflegen und anschließend möglichst dort, wo sie aufgefunden wurden, wieder auszuwildern.
Die nächste anerkannte Betreuungsstation für alle Tierarten ist die
Wildtierauffangstation Rastede
Parkstr. 154
26180 Rastede
Telefon: 04402 / 985 444
Telefax: 04402 / 985 445
Mobil: 0171 / 36 49 091
Mail: station@wildtierstation-rastede.de
Web: www.wildtierstation-rastede.de
Jungtiere sollte man erst einmal beobachten, bevor man sie mitnimmt, da die Eltern oft in der Nähe sind und sie auch, wenn sie nicht mehr im Nest sind, weiterfüttern und beschützen.
Speziell für Eichhörnchen gibt es eine Auffangstation in Bremen:
Eichhörnchen-Notruf Bremen
Mail: eichhoernchen-notruf-bremen@gmx.de
Web: www.eichhoernchen-notruf-bremen.de
Mobil: 0179 / 7424479 (Jürgen Conrad)
Verletzte Störche:
Storchenpflegestation Wesermarsch
Udo Hilfers
Storchenweg 6
27804 Berne-Glüsing
Tel. 04406 - 1888
Mail: info@storchenstation.de
Fledermausbeauftragte im Landkreis Oldenburg:
Anke Ibach
Haselnussweg 1
26197 Großenkneten
Tel.: 0 44 35 / 9 50 07
Mail: a-ibach@web.de
Dr. Gottfried Walter
Korsorsstr. 74
26203 Wardenburg
Tel.: 0 44 86 / 82 96 (priv.)
Tel.: 04 41 / 50 50 17 37 (dienstl.)
Mail: walter@ibl-umweltplanung.de
Eine vollständige Liste der Fledermaus-Regionalbetreuerinnen und -betreuer in Niedersachsen finden Sie darüber hinaus auf dieser Seite des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)
Das kleine Einmaleins des Fledermausretters finden Sie hier.
NABU-Tipps zum Umgang mit den Besuchern unter dem eigenen Dach
Ab Mitte August werden die jungen Fledermäuse flügge. Da kann es vorkommen, dass sich junge, unerfahrene Fledermäuse auf der Suche nach einem Schlafplatz durch ein gekipptes Fenster ins Haus verirren. NABU-Fledermausexperte Ralf Berkhan rät: „Wenn eine Fledermaus in die Wohnung geflogen ist, sollte man spätestens zur Dämmerung die Fenster ganz öffnen, damit die Fledermaus wieder hinausfliegen kann. Vorbeugend und bei häufigem Fledermausbesuch kann ein Fliegengitter am Fenster angebracht werden.“
Die Wohnung sollte auf jeden Fall nach Tieren abgesucht werden, die vielleicht nicht mehr ausfliegen können. Die Zwergfledermaus ist ein Spaltenbewohner und versteckt sich gerne in den Falten von Gardinen und Vorhängen, hinter Bildern oder in Vasen. Speziell aus Vasen, geöffneten Taschen u.Ä. können die Fledermäuse nicht mehr flüchten. So können Todesfallen entstehen: die Fledermäuse vertrocknen und verhungern, wenn man sie nicht frühzeitig findet. Man kann einzelne Tiere auch mit einem Handschuh vorsichtig greifen und in der Dämmerung im Freien fliegen lassen. Falls es sich um mehrere Tiere handelt oder man es sich selbst nicht zutraut, sollte unbedingt der/die für den jeweiligen Landkreis zuständige Fledermaus-Regionalbetreuer*in verständigt werden.
Wer einen Igel im Spätherbst findet, sollte zuerst abklären, ob das Tier wirklich Hilfe benötigt. Gesunde Igel sind vor allem nachtaktiv und besitzen eine runde, birnenförmige Statur. Ein hilfsbedürftiger Igel hingegen zeigt bestimmte Anzeichen: Tagsüber anzutreffen, wirkt er oft apathisch, mager und zeigt eingefallene Augen. Bei Untergewicht, Verletzungen oder Parasitenbefall braucht der Igel dringend Unterstützung.
Ein Jungigel sollte Anfang November mindestens 500 Gramm wiegen, um den Winterschlaf sicher überstehen zu können. Tiere mit deutlich geringerem Gewicht benötigen in der Regel menschliche Hilfe. Verwaiste Säuglinge mit geschlossenen Augen oder kranke Igel, die sich bei Berührung nicht einrollen, sind ebenfalls pflegebedürftig.
Für die Erstversorgung sollten Fliegeneier, Maden und andere Parasiten vorsichtig entfernt werden. Unterkühlte Tiere können auf eine handwarme Wärmflasche gesetzt und mit einem Handtuch bedeckt werden, um sie schonend zu erwärmen. Als Nahrung eignen sich hochwertiges Katzenfutter (mit mindestens 60 % Fleischanteil), ungewürztes Rührei oder gekochtes Geflügelfleisch. Auf keinen Fall sollte der Igel Milch bekommen, da diese für ihn unverdaulich ist und Durchfall verursacht.
Ein temporäres Gehege mit einem Schlafhäuschen kann aus einem Karton bestehen, ausgelegt mit Papier. Es sollte mindestens zwei Quadratmeter groß sein, damit der Igel genügend Bewegungsfreiheit hat. Bei dauerhafter Kälte oder Schnee benötigen Igel oft längerfristige Pflege und sollten idealerweise in einer Igelstation untergebracht werden.
Da Igel unter besonderem Schutz stehen, ist es ratsam, fachkundige Hilfe in Anspruch zu nehmen, beispielsweise von einer Igelstation, einem Tierarzt oder dem örtlichen Tierschutzverein. Falsche Hilfe kann oft mehr Schaden anrichten, weshalb eine Beratung durch Experten entscheidend ist.
Informationsquellen zum Umgang mit verletzten oder unterernährten Igeln:
Igel nicht vorschnell einsammeln! (NABU-Artenschutzzentrum Leiferde)
Igelhilfe Langförden Vechta (Facebook-Auftritt)
Schutz und Hilfe für das Wildtier Igel (BUND)
Infoblatt: Welcher Igel braucht Hilfe? (PDF-Dokument)