„Das Poggenpohlsmoor war ein botanisches Kleinod“, sagt Willy Zerhusen vom Naturschutzbund Dötlingen-Wildeshausen (NABU). Um das Areal in Dötlingen wieder in einen besseren Zustand zu bringen, hatten die Naturschützer zu einem Pflegeeinsatz aufgerufen, der vorab mit der unteren Naturschutzbehörde abgestimmt worden war.
Vor zwei Jahren hatte die NABU-Gruppe erste Maßnahmen in Abstimmung mit dem Landkreis umgesetzt. Am 25.07. wurde nach Kräften das drüsige Springkraut entfernt. Das Balsaminengewächs ist eine invasive Art, die heimische Pflanzen verdrängt. Die Kapselfrüchte verteilen bei kleinstem Druck oder Erschütterungen einige hundert Samen im Umkreis von drei bis vier Metern. In einigen Bereichen hatten die Balsaminengewächse eine Höhe von 3,30 Meter erreicht.
„Wir standen teilweilweise vor Wänden aus drüsigem Springkraut“, zeigte sich Zerhusen in der Pflegeaktion bestätigt. „Die Gewächse konnten nur noch herausgezogen und nach hinten weggelegt werden, da woanders kein Platz mehr war.“ Auf der Westseite des Moors kommt es noch immer zu einem externen Stickstoffeintrag, der die Pflanzen weiter wachsen lässt. Eine Verbreitung erfahren die Gewächse auch über die weitergetragene Saat in den Gewässern.
An der Pflegemaßnahme waren neben Aktiven der NABU-Ortsgruppe auch einige Kinder der Naturschutzjugend (NAJU) mit Betreuerin Gertraud Kreye beteiligt.
Samstag, 27. Juli 2019:
Der NABU Dötlingen-Wildeshausen unterstützte durch einen Einsatz zum Entfernen des drüsigen Springkrauts die Untere Naturschutzbehörde bei ihren Bemühungen zur Pflege des Naturschutzgebiets Poggenpohlsmoor.
Zehn Personen, die dem Aufruf gefgolgt waren, zogen das Springkraut aus der Erde, bevor es sich erneut aussamen und noch weiter ausbreiten kann.
Dieser Neophyt verbreitet sich nämlich schnell und aggressiv und kann für die heimische Flora unerwünschte Auswirkungen haben. In einigen Bereichen des Naturschutzgebiets Poggenpohlsmoor hat es sich bereits stark ausgebreitet und droht dort ansässige Pflanzen in ihrem Biotop zu verdrängen.
Dötlingen, 18.02.2019 - Auf einer der Flächen im Poggenpohlsmoor, die kürzlich von der NABU-Stiftung Oldenburgisches Naturerbe erworben wurden, hat ein Pflegeeinsatz stattgefunden, um sie im Sinne der Naturschutzgebiet-Verordnung zu bewahren und zu entwickeln: Ein Teil der Erlen und Birken wurde „geringelt“. Diese Maßnahme dient dem Ziel der Renaturierung der Moorfläche und erfolgte in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Unteren Waldbehörde.
Das drüsige oder indische Springkraut, das zu den Balsaminengewächsen gehört, ist eigentlich in Afrika und Asien zu Hause, wurde aber im 19. Jahrhundert nach Europa importiert. Die hübsch
blühende Pflanze ist sehr genügsam, kommt auch mit unserem Klima gut zurecht und bietet Bienen ein reiches Angebot an Nektar.
Allerdings verbreitet sich das Springkraut schnell und aggressiv und kann für die heimische Flora unerwünschte Auswirkungen haben. In einigen Bereichen des Naturschutzgebiets Poggenpohlsmoor hat
es sich bereits stark ausgebreitet und droht dort ansässige Pflanzen in ihrem Biotop zu verdrängen.
Zusammen mit Jungen und Mädchen der NAJU-Gruppe und mit Genehmigung der Unteren Naturschutzbehördezogen zogen NABU-Aktive an einigen Stellen das drüsige Springkraut aus dem Boden, um eine weitere Verbreitung einzudämmen.
Das Naturschutzgebiet Poggenpohlsmoor nordwestlich von Dötlingen stellt den sehr seltenen Moortyp des Kalkflachmoors dar. Bei den Führungen wurden dessen Entstehung sowie die dort heimischen seltenen Pflanzenarten vorgestellt, mit Tipps zur eigenen Bestimmung. Gleichzeitig wurde deutlich, dass der Wasserspiegel in diesem Gebiet angehoben werden müsste, um den Moorcharakter zu erhalten.
Leitung: Marc Klaß, Willy Zerhusen.
Landschaftsökologe Marc Klaß führte durch das NSG und FFH-Gebiet Poggenpohlsmoor und ging dabei besonders auf die Flora des Moores ein. Außerdem hat er gemeinsam mit Willy Zerhusen die Geschichte des Moores in der Froschkuhle (hochdeutsch für Poggenpohl) unter Zuhilfenahme von historischen Karten erläutert. Was einst ein gehölzfreies, nährstoffarmes sowie intaktes Kalkflachmoor mit zahlreichen seltenen und gefährdeten Pflanzenarten war, ist heute ein von Moorwald und intensiv genutztem Grünland dominiertes Niedermoorgebiet mit einer massiven Nährstoffakkumulation. Der Nährstoffeintrag aus den umliegenden, intensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen und der zeitweise sehr niedrige Grundwasserstand sind die Hauptgründe für die negative Veränderung des Poggenpohlsmoor. Dennoch sind noch einige Relikte moortypischer Vegetation zu finden. Insbesondere der Quellbereich „Bischofsdiek“ kann mit interessanten und imposanten Pflanzenarten, darunter auch Orchideen, beeindrucken. Von rund 600 aus dem Vorjahr kartierten Individuen des Gefleckten Knabenkrauts (Dactylorhiza maculata) konnten zum Zeitpunkt der Exkursion leider nur ca. 15 Individuen bestaunt werden. Trotz der geringen Anzahl ist die Orchideenart ein Zeiger für eine mäßige und natürliche Nährstoffversorgung im Quellbereich. Außerhalb des Naturschutzgebietes, aber nicht weniger schützenswert, wurde „Muckelmanns Teich" besucht. Dieser zeichnet sich durch einen hohen Fieberklee- (Menyanthes trifoliata) und Sumpf-Schlangenwurzbestand (Calla palustris) aus. Aufgrund der nährstoffarmen und nassen (überstauten) Verhältnisse lassen sich dort weitere gefährdete Pflanzenarten finden, u. a. mehrere Torfmoosarten.
Der NABU Dötlingen-Wildeshausen möchte die Staus in Zusammenarbeit mit den ansässigen Jägern sowie dem Landkreis Oldenburg im Gebiet Poggenpohlsmoor erneuern und evtl. erhöhen, um einen moortypischen, oberflächennahen Wasserstand zu erreichen.