2021

Veranstaltungen und Berichte der NAJU-Gruppe Dötlingen Wildeshausen


Oktober 2021

Fotos: T. Büttner

Totholz - lebendiger als man denkt!

Die Kinder der Naturschutzjugend (NAJU) Dötlingen-Wildeshausen haben bei ihrem Monatstreffen im Oktober im Wildeshauser Lehmkuhlenwald neue Totholzhaufen angelegt. Damit soll mehr Lebensraum für Insekten geschaffen werden. Diese Haufen wurden gleichzeitig so platziert, dass sie als Barriere für Mountainbiker dienen, die abseits der offiziellen Wege in dem Waldstück unterwegs sind.

Der Lehmkuhlenwald ist ein Landschaftsschutzgebiet. In einem ersten Teil wurde geschaut, wer dieses Gebiet nutzt, und das sind viele: jüngere und ältere Spaziergänger, teilweise mit Kinderwagen und/oder Hunden, Rad fahrende Personen, Familien mit Kleinkindern u.a. auf Laufrädern, Sportler (Jogger/Nordic Walker). Dass man sich dabei rücksichtsvoll verhalten sollte, verstanden die Kids ganz schnell: „Man muss auf die anderen aufpassen, aber die auch auf uns, und wir alle müssen aufpassen, dass wir die Natur nicht zerstören.“

„Totholz“ – eigentlich stimmt dieser Begriff gar nicht. Denn tatsächlich bedeutet Totholz auch Artenschutz. So sind an der vollständigen Holzzersetzung ca. 600 Pilz- und 1350 Käferarten beteiligt. Viele Pflanzen und Tiere, die auf Totholz angewiesen sind, stehen auf der Roten Liste und sind vom Aussterben bedroht. So auch der Hirschkäfer, dessen Larven an morschen Wurzeln alter Eichen leben. Außerdem ist der überwiegende Teil von Wespen- und Bienenarten auf Totholz angewiesen.

Zum Anlegen neuer Haufen sammelten die Kinder dann eifrig Zweige sowie Äste und harkten Laub auf den Wegen zusammen. Im Inneren der Haufen wurden kunstvoll kleine Mäuse- und Igelzimmer angelegt. Bei der teilweise doch fantasievollen Errichtung und beim Stapeln wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass hierfür kein altes Holz verwendet wurde, sondern noch frische Äste und Zweige, um keinen bestehenden Lebensraum für einen neuen zu zerstören.

Auf dem Rückweg zum Parkplatz wurde noch ein Abstecher zum Dendrophon gemacht. ‚Alle meine Entchen‘ konnten die Kinder sogar synchron auf der Vorder- und Rückseite spielen, auch die Anfangstakte von der National- und der Eurohymne waren erkennbar.Großen Zuspruch auf dem Waldlehrpfad fand auch die weit über 150 Jahre alte Baumscheibe, die mit Wildeshauser Ereignissen aus der jeweiligen Zeit beschriftet ist.


September 2021

Fotos: T. Büttner

 Expedition Erdreich, Teil 2

Nachdem sich die NAJU-Kids und die Betreuer schon im Juni mit dem Erdreich - genauer mit der Entstehung des Humus - beschäftigt hatten, wurde dieses Thema am 11. September wieder aufgegriffen.

Nach einer Aufwärmphase gingen alle auf „Schatzsuche“: Denn beim Treffen im Juni waren Teebeutel vergraben worden, und diese mussten nun wiedergefunden werden. Die Stellen waren zum Glück mit selbstgebastelten Markierungen gekennzeichnet, und so war klar, an welcher Stelle gegraben werden musste. Sehr zur Freude aller wurden bis auf einen Teebeutel alle gefunden. Die Teebeutel wurden gewogen und mit dem Gewicht vom Juni verglichen. Leider war der Gewichtsunterschied nicht so deutlich, aber es gab ja noch eine zweite Aufgabe, die bei den NAJU-Kids große Begeisterung auslöste: pH-Werte messen.

Dafür wurden 15 ml Erde mit destilliertem Wasser gemischt und das Gefäß zwei Minuten geschüttelt. Unsere Schüttelweltmeister konnten dann mit Hilfe eines pH-Stäbchens feststellen, dass der Boden sehr sauer (pH-Wert bei 3) war. Die gleiche Prozedur wurde bei der Asche des Grillplatzes vor Ort durchgeführt. Hier kam das genau Gegenteil heraus: der pH-Wer lag im alkalischen Bereich (pH-Wert größer 7).

Für weitere Bodenuntersuchungen standen noch drei Mikroskope zur Verfügung und in der einen oder anderen Erdprobe wurden kleine Tierchen gefunden. Unser Nachwuchs-Betreuer Dustin hat der Gruppe mit seinen selbstgebauten Hermetosphären gezeigt, wie Ökosysteme im Kleinformat funktionieren. Hermetosphären sind verschlossene Gläser, in denen Pflanzen und andere Organismen unter optimalen Bedingungen wachsen und leben können.

Nach all der wissenschaftlichen Arbeit wurde eines der beiden neuen Spiele gespielt, die extra für die NAJU-Treffen angeschafft worden waren. Das Ziel des Spiels „Pipeline“ ist es, eine Kugel über eine bestimmte Strecke hinweg zu einem vereinbarten Zielpunkt zu transportieren. Als Transportmittel, dient die sogenannte Pipeline: eine Röhre, die aus mehreren kurzen Teilen besteht. Die Röhre muss mit den einzelnen Teilen soweit verlängert werden, dass der Ball ins Ziel kommt. Hier ist gute Teamarbeit und Koordination gefragt. Mit viel Spaß klappte das schon nach wenigen Versuchen, und dann war das NAJU-Treffen auch schon zu Ende.


Juli 2021

Honigbienen und Wildbienen

NAJU-Kinder und auch einige ihrer Eltern fanden sich am 17. Juli beim bekannten Klattenhofer Imker Götz Neuber ein, um Interessantes zum Thema Bienen und Wildbienen zu erfahren. Wichtig ist natürlich, dass diese Tiere genügend Nahrung finden. Deshalb „habe ich keinen schönen Garten und keinen Zierrasen. Mein Garten enthält nur Nahrung für die Bienen, und zwar das ganze Jahr über. Die ersten Frühblüher sind die Krokusse, aktuell kommt die Nahrung für die Bienen aus den Linden, im Spätherbst ist der blühende Efeu eine wichtige Nahrungsquelle“, betont Götz Neuber.

Dann wurden andere Fragen geklärt: Warum tragen Imker weiße Kleidung? (Weil Bienen auf flauschige und dunkle Flächen aggressiv reagieren, denn sie verknüpfen damit die Erinnerung an ihren alten Nesträuber, den Bär). – Wie wissen Bienen, wo es ergiebige Nahrungsquellen gibt? (Kundschafterbienen fliegen aus und teilen es ihren Artgenossen in einem Schwänzeltanz mit. Das winzige Bienengehirn gehört zu den leistungsfähigsten in der Tierwelt.)

Nach der Theorie die Praxis: Wachskerzen wurden gedreht, Teelichter hergestellt und – als kleiner Spaß zum Schluss – durch Wachsgießen sogar noch die Zukunft vorausgesagt.

Die Kinder gingen am Schluss mit einer gut gefüllten Geschenktüte wieder nach Hause (Samen für eine Bienenweide, 1 Glas Imkerhonig, Wachskerze, Teelicht).


Juni 2021

Dustin Bolle erläutert anhand einer Skizze den Nährstoffkreislauf
Dustin Bolle erläutert anhand einer Skizze den Nährstoffkreislauf

Humusbildung - Der Nährstoffkreislauf im Wald

Warum finden wir im Sommer deutlich weniger von den Bäumen gefallenes Laub als im Herbst? Wo bleibt es dann? Und wer kümmert sich um das ganze Laub? Um die Klärung dieser Fragen ging es beim Juni-Monatstreffen der NAJU zum Thema „Wie entsteht Humus?“

Zunächst die Theorie: Anhand einer Skizze wurde den Kindern der Nährstoffkreislauf erläutert. Sie erfuhren, dass für die Zersetzung organischen Materials Bodentiere, Mikroorganismen und Pilze zuständig sind. Diese Humusbildung ist für die Bäume wichtig, da sie diese Nahrung, ihren Dünger, brauchen, damit sie im Frühjahr wieder kräftig austreiben können.

Dann die Praxis: Mit Entdeckerrucksäcken ging es in den nahe gelegenen Wald. Dort wurden Kleintiere gesammelt und anschließend in eine Becherlupe gegeben, betrachtet und identifiziert. Dabei leistete eine Bestimmungskarte Hilfe. Nicht immer gelang es, die Tierchen exakt zu bestimmen, weil auf der Karte nur die geläufigsten Bodenbewohner abgebildet waren.

Zur Vorbereitung auf den zweiten Teil dieses Treffens wurden schließlich Teebeutel vergraben, die in drei Monaten (September 2021) wieder ausgegraben werden sollen. Beim September-Treffen soll dann die jeweilige Bodenqualität bestimmt werden.


April 2021

Gesundheitscheck – Wie geht es unseren Wäldern?

Sieben Kinder der NAJU-Gruppe und drei Betreuerinnen nahmen am 9. April an der Veranstaltung „Wald im (Klima)Wandel“ teil. Horst Wieting und Carola Freise begrüßten sie hierzu am Waldpädagogikzentrum in Ahlhorn. In einem Waldstück war ein Parcours mit 11 Stationen vorbereitet, den die Teilnehmer durchlaufen mussten. Anschließend folgte eine Auswertung, unter Anderem zu folgenden Punkten: fossile Brennstoffe und Kohlendioxid; Auswirkungen des Treibhauseffekts auf die Wälder; Bedeutung der Wälder für den Menschen. Deutlich wurde, welche Gefahr der Klimawandel für die Wälder darstellt und welche negativen Folgen das letztendlich für den Menschen selbst hat.

Nach der Theorie die Praxis: Die Gruppe pflanzte 2-jährige Buchensetzlinge in eine Fläche, die mit einigen Douglasien und Birken und neu gepflanzten Eichensetzlingen besetzt ist. So soll ein Mischwald entstehen. Die Baumarten in einem Mischwald ergänzen sich gegenseitig und sind so weniger anfällig für Trockenheit und Schädlinge.