Poggenpohlsmoor


NABU-Stellungnahme zum Managementplan Poggenpohlsmoor

Das Naturschutzgebiet Poggenpohlsmoor in der Gemeinde Dötlingen ist als FFH-Gebiet 051 Teil des europäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“. Hierfür erstellte das Amt für Naturschutz und Landschaftspflege des Landkreises Oldenburg den Entwurf eines Managementplans. Darin werden unter anderem Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustands von Lebensraumtypen und Arten vorgestellt.

Eigentümer und Akteure im NSG Poggenpohlsmoor konnten bis zum 15. Juni 2021 Hinweise und Anregungen zum Managementplan-Entwurf abgeben. Der NABU Dötlingen-Wildeshausen hat am 9. Juni eine Stellungnahme eingereicht. 

Der Entwurf sowie eine Präsentation des Managementplans "Poggenpohlsmoor" können auf dieser Seite des Landkreises Oldenburg aufgerufen und heruntergeladen werden. Im Folgenden können Sie die Stellungnahme des NABU Dötlingen-Wildeshausen zum Entwurf des Managementplans herunterladen und lesen: 

Download
Stellungnahme des NABU Dötlingen-Wildeshausen zum Entwurf des Managementsplans Poggenpohlsmoor
NABU-Stellungnahme zum Managementplan Po
Adobe Acrobat Dokument 2.1 MB

Zu Geschichte und Morphologie des Poggenpohlsmoors

Das Poggenpohlsmoor ist ein Kalkflachmoor am ehemaligen Prallufer der Hunte. Auf der Karte von ca. 1800 ist am östlichen Rand der teilweise steile Übergang zur hohen Geest durch eine Schummerung dargestellt. Nach Laufveränderungen des Flusses blieb hier am Geesthang eine teilweise tiefe, wassergefüllte Mulde zurück. Die gute Wasserversorgung blieb hier über die Jahrtausende dank des hohen Quelldruckes aus der Geest erhalten. Die Wasserfläche verlandete mit der Zeit und es entwickelte sich ein sehr nasses Kalkflachmoor. In der angesprochenen Karte ist auch deutlich zu erkennen, dass es damals kaum Baumbestand gab, nur im mittleren Bereich sind Buschgruppen dargestellt.

Das Poggenpohlsmoor um 1800
Das Poggenpohlsmoor um 1800

Dieser Zustand blieb bis etwa 1870 erhalten. Dann kam es für das Moor zu einer Katastrophe, denn es wurde im angrenzenden Wiesenbereich eine Rieselei und zu diesem Zweck rund um das Moor ein Ringgraben angelegt. Damit wurde die Moorfläche von einem großen Teil des Quellwassers aus der Geest abgeschnitten.

In der Folge fand sogar auf vielen Flächen Torfabbau statt. Einige dieser Torfstiche wurden anschließend zur Gewinnung neuer Weideflächen mit Sand verfüllt, andere verlandeten und sind auch jetzt noch deutlich an der Geländestruktur und am abweichenden Bewuchs zu erkennen.

Das Poggenpohlsmoor seit etwa 1870
Das Poggenpohlsmoor seit etwa 1870

Im Jahre 1939 wurde dieses Gebiet erstmals unter Naturschutz gestellt. Leider ist von dem Zustand, der damals geschützt werden sollte, nur noch ein sehr kleiner Rest erhalten.

In den Jahren um 1960 wurde die landwirtschaftliche Nutzung der nicht maschinengeeigneten Flächen nach und nach aufgegeben und aus dem einstigen botanischen Kleinod entwickelte sich langsam aber sicher der jetzt vorhandene relativ artenarme Birken-Erlenbruchwald. Diese Entwicklung dauert bis heute an und wird noch durch die im Moor vorhandenen, zum Vorflutgraben hin offenen Zuggräben begünstigt, da dadurch auch das Regenwasser zügig abfließen kann, und somit keine länger andauernde Staunässe auf den Flächen entsteht.

Einzelne provisorische Baumaßnahmen zur Wasserrückhaltung aus den 90-ziger Jahren sind mangels Pflege inzwischen so marode, dass kein entsprechender Nutzen mehr erzielt werden kann.

Ohne entsprechende Maßnahmen zur Wasserregulierung und zumindest in kleinen Teilbereichen zur Entfernung des Baumbestandes werden langfristig auch die letzten noch vorhandenen botanischen Besonderheiten der einst offenen Moorfläche verschwunden sein.

 

Die NABU- Ortsgruppe Dötlingen–Wildeshausen ist bemüht, im Rahmen der Entwicklung des inzwischen als FFH-Gebietes ausgewiesenen Geländes auf die Zielrichtung der künftigen Gestaltung Einfluss zu nehmen.

Das Poggenpohlsmoor heute
Das Poggenpohlsmoor heute
Das Poggenpohlsmoor heute - Luftaufnahme
Das Poggenpohlsmoor heute - Luftaufnahme