2020

Veranstaltungen und Berichte der NAJU-Gruppe Dötlingen Wildeshausen


November 2020

Fotos: T. Büttner

 „Was machen Pflanzen und Tiere eigentlich im Winter?

 Am 14. November fand das letzte Treffen im Corona-geprägten Jahr 2020 statt. Wir trafen uns draußen mit Klaus Benthe (Waldpädagogikzentrum der Niedersächsischen Landesforsten, Emstek) am Jugendhaus in Dötlingen. Unsere zentrale Frage: Was machen Pflanzen und Tiere eigentlich im Winter? Nach einer Einführung ging es darum zu erfahren, wie Tiere im Winter überleben. Wusste einer mal nicht weiter, konnte Klaus Benthe helfen. Da ist zum Beispiel das Eichhörnchen, das sich im Herbst einen Futtervorrat anlegt, auf den es im Winter zurückgreift. Oder das Murmeltier, das den Winter mit vollem Bauch verschläft. Andere Tiere wie der Weißstorch machen während der kalten Jahreszeit Urlaub im Süden und wieder andere wie der Steinbock lassen sich ein dickes Fell wachsen und warten auf den Frühling.

Nachdem wir nun einiges über die Verhaltensweisen der Tiere erfahren hatten, sollten wir auch selber noch aktiv werden. Wir zogen also alle in verschiedene Richtungen los, um so viele Eicheln wie möglich zu finden. Hintergrund war es, eine „Hähersaat“ anzulegen. Dazu hatte Klaus Benthe einen Holztisch mit erhöhtem Rand mitgebracht, den wir in einer gemeinsamen Aktion mit Seilen an einem Baum befestigten. Auf diesen Tisch packten wir all unsere schnell gesammelten Eicheln für den Eichelhäher. Der Eichelhäher ist nämlich sehr geschickt darin, Eicheln so zu verstecken, dass sie nicht gleich von einem anderen Tier gefunden werden. Er selber vergisst aber auch einen Teil der versteckten Früchte. So können diese im nächsten Jahr keimen und tragen zur Verjüngung des Waldes bei. Da der Eichelhäher beim Pflanzen effizienter ist als der Mensch, platziert man gezielt solche Hähertische im Wald, um den Vogel anzulocken.

Zum Abschluss durfte jeder nochmal probieren, wie gut er seinen versteckten Vorrat wiederfinden würde, um den Winter zu überleben. Dazu bekam jedes der NAJU-Kids drei Haselnüsse, die versteckt werden sollten. Nach drei Spielrunden sollte jeder seine drei Haselnüsse wiedergefunden haben. Ein paar unserer Kids wären wohl verhungert. Aber zum Glück war das nur ein Spiel, und die Kids wurden dann bald von ihren Eltern abgeholt und bekamen nach diesem wissensreichen Nachmittag zu Hause mit Sicherheit etwas Leckeres zu Essen.


Oktober 2020

Die Igelhäuser sind bezugsfertig! - Foto: Tamino Büttner
Die Igelhäuser sind bezugsfertig! - Foto: Tamino Büttner

Wir bauen dem Igel einen Winterschlafplatz

Zu diesem Thema trafen sich die NaJu-Kinder in der VHS-Holzwerkstatt Wildeshausen.

Bevor es mit dem Bau losgehen konnte, erfuhren die Kinder, dass es für den Igel durch verdichtetes Bauen, immer weniger Hecken, ausgeräumte Landschaften und aufgeräumte Gärten zunehmend schwierig wird, ein geeignetes Winterquartier zu finden. Damit der Igel seinen von etwa November bis März/Mitte April andauernden Winterschlaf auch störungsfrei verbringen kann, sollte der Standort des Schlafplatzes in einer ruhigen, schattigen und gefahrenfreien Gartenecke z.B. unter Sträuchern oder einer Hecke aufgestellt werden. Wichtig ist ebenfalls, dass der ausgewählte Platz vor Sonneneinstrahlung geschützt ist, der Igel nicht vorzeitig aus dem Winterschlaf erwacht und ggf. wegen fehlenden Nahrungsangebotes (Lieblingsfutter: Insekten, Regenwürmer, Spinnen, Schnecken bis hin zu Fröschen und Mäusen) verhungert.
Die Kinder erfuhren auch, dass gerade nachts betriebene Mähroboter eine besonders große Gefahr für Jungigel darstellen. Igel sind keine Fluchttiere. Die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere rollen sich bei Gefahr bewegungslos zu einer Kugel zusammen. Wegen ihrer geringen Größe sind deshalb gerade Jungigel stark gefährdet, von den Robotern überrollt und von den Messern getötet oder schwer verletzt zu werden. Bislang sind Mähroboter noch mit keinem Schutzsystem, welche derartiges verhindert, ausgerüstet. Von der Möglichkeit des Überrolltwerdens sind natürlich nicht nur Jungigel, sondern auch alle anderen Kleintiere betroffen. Die Empfehlung lautet daher auch, die Roboter nur tagsüber zu bestimmten Zeiten, wenn möglich auch nicht täglich, einzusetzen. 
Dann konnte es endlich mit dem Zusammenbau der von der Wildeshauser Familie Bolle vorbereiteten Bauteile losgehen. In der Werkstatt legten die mit Akkuschrauber und Hammer bestens ausgerüsteten Kinder dann richtig los; es wurde verschraubt, gehämmert und geklopft, bis das Igelhaus beziehbar war. Um es insbesondere vor nasser Witterung zu schützen, wurde das Dach noch mit Dachpappe versehen.
Natürlich durften die Kinder ihre selbstgebauten Häuser mit nach Hause nehmen, um so – hoffentlich – ein kleines Stacheltier für den Garten zu gewinnen.

Ein Tipp wurde den Kindern zum Abschluss des Treffens noch gegeben: Niemals das Haus anheben, um festzustellen, ob es bewohnt ist. Ein solches Verhalten kann den Igel in Lebensgefahr bringen! Besser: Einen kleinen Zweig oder Ähnliches vor den Eingang legen. Wurde er beiseite geschafft, weiß man, dass es bewohnt ist.


Februar 2020

Auf einem Globus zeigt Dustin Bolle (Betreuer) den langen Transportweg von Mittelamerika nach Deutschland auf.
Auf einem Globus zeigt Dustin Bolle (Betreuer) den langen Transportweg von Mittelamerika nach Deutschland auf.

Gesunde Ernährung

Das Februar-Treffen der NAJU stand unter dem Motto „Gesunde Ernährung! - Was bedeutet regionaler Anbau, saisonal essen und fairer Handel“.

Im theoretischen Teil des Treffens erarbeiteten die Kinder zunächst zehn Regeln einer gesunden Ernährung. Dabei ging es insbesondere darum zu erfahren, welche Lebensmittel in welchen Mengen täglich oder nur wöchentlich gegessen werden sollten. Sie erfuhren, dass erntefrische Produkte aus der Region nicht nur vitaminreicher und geschmacksintensiver sind, sondern auch länger frisch halten, aus diesem Grund beim Einkauf auf regional angebautes Obst und Gemüse zurückgegriffen werden sollte.

 In einem Film über den Bananenanbau in Mittelamerika erfuhren die Kinder dann, dass im konventionellen Anbau Herbizide eingesetzt werden, die bei den Plantagenarbeitern zu Gesundheitsgefährdungen führen können.

Entsetzt zeigten sie sich über die Aussage, dass man sich nach dem Verzehr manch konventionell angebauter Bananen besser die Hände waschen sollte, da im Labor auf den Schalen teilweise sogar noch Belastungen nachgewiesen werden konnten.

Auch der praktische Teil kam bei dem Treffen nicht zu kurz. Bananen, deren Schalen augenscheinlich verschiedene Reifegrade aufwiesen, wurden in Augenschein genommen, mit und ohne Schale gewogen, der Fruchtkörper probiert und die Maserung aufgezeichnet.

Übereinstimmend war letztlich das Ergebnis: Bananen mit grüner Schale sind eher geschmacksneutral, Bananen mit einer dunklen Schale süß und richtig lecker!

Zum guten Schluss wurden aus den Bananen drei verschiedene Brotaufstriche gefertigt und sogleich auf selbstgebackenem Vollkornbrot verzehrt.


Januar 2020

Heckenpflanzung am Lehmkuhlenwald

 

Beim ersten NAJU-Gruppentreffen im Jahr 2020 griffen alle Beteiligten zu Schaufel und Spaten: Aus Mitteln der Stadt Wildeshausen wurde an der Grenze zwischen Lehmkuhlenwald und Arboretum eine ca. 200 Meter lange "bunte" vogel- und insektenfreundliche Hecke angepflanzt. Der Boden war bereits auf voller Länge gefräst und die Pflanzlöcher gebohrt, so dass das Einpflanzen der mehr als 300 heimischen Wildsträucher allen gut von der Hand ging.

Neben einer großen Anzahl von NABU-Aktiven, NAJU-Kindern und deren Eltern machten sich auch Wildeshausens Bürgermeister Jens Kuraschinski sowie Oliver van Rüschen vom Bauamt der Stadt ans Werk.

Vor dieser Kulisse überreichte Martin Bruns, der in Wildeshausen mittlerweile als „Schokoradfahrer“ bekannt ist, der NAJU einen Scheck über 150 Euro, den Betreuerin Gertraud Kreye entgegen nahm. „Es sehr wichtig, der Jugend die Natur und die Zusammenhänge zu erklären“, betont Martin Bruns. Als ein Signal in diese Richtung versteht er auch seine Schokofahrten nach Holland und zurück.